Vereinsturnier der Jugend - Check !

Gespeichert von c4 am Mo., 06.09.2021 - 07:35

Das jeweils erste Turnier mit DWZ-Auswertung für den Nachwuchs der Schachfreunde Hettstedt zum Saisonbeginn bekam schon im Vorjahr den Namen "Soundcheck". Gefunden war ein klangvolles Lehnwort mit "Check" (Schachgebot, englisch). Natürlich ist beim Schach kein Publikum zu erwarten, so dass der sinnentsprechendere Begriff der Bühnentechnik "Monitoring" wäre. Aber ohne "Check" ist das Wortspiel . . .  keines mehr. 

Obwohl die Einladung erst zwei Tage zuvor erfolgte, widmeten 12 junge Spieler ihren letzten Ferientag spontan einem Schachturnier samt kleinem Rahmenprogramm. Nach drei Runden gab es einen klaren Sieger. Elias Rühmer gewann in allen Partien. Gedränge gab es auf dem zweiten Rang, wo sich die Spieler mit zwei Punkten sammelten: Erik Ecke, Erik Seidemann, Lennart Engel-Witte und Luca Buchmann. Die Partien waren spannend und überwiegend hart umkämpft. Turnierfavorit Florian Manteuffel musste sich mit 1,5 Punkten begnügen, ebenso wie Ben Zander, der zuletzt das Hettstedter Spitzenbrett bei der Deutschen Teammeisterschaft U10 besetzte.
In der Mittagspause machte die Meute einen kleinen Abstecher zur wohlbekannten Adelheid-Quelle. Als damals in der Lockdown-Phase ausschließlich Freilufttraining erlaubt war, spielten die wetterfesten Kinder dort regelmässig Schach. Diesmal aber diente der idyllische Wander-Rastplatz für ein Picknick und zwei Runden "Werwolf".  

    

Schach-Sommerlager 2021 - Winter is Coming

Gespeichert von c4 am Mi., 25.08.2021 - 16:31

Es war wohl das kälteste und regenreichste Sommerlager aller Zeiten. Also seit 24 Jahren. Zum Glück bot das idyllische Rittergut im thüringischen Lützensömmern den 55 Kindern neben einem großen Gelände auch noch ordentlich große Spielräume und überdachte Freiflächen.
Doch der größte Trumpf in dieser Ferienwoche waren unsere Schachkinder und ihre Zuneigung für das königliche Spiel (und für geistige Anregungen allgemein). Und so wurde das Wetter-Fiasko im wahrsten Sine des Wortes erfolgreich "überspielt".
Schachwettbewerbe von ernsthaft bis irrwitzig, Schachtraining, etc. ließen die Zeit nicht lang werden. Eine Mannschaft nannte sich - feinhumorig die Gegebenheiten reflektierend - "Winter is Coming". Jon Snow lässt grüßen. Die preiswürdigen Teamnamen wurden jeweils per Applaus-Abstimmung gewählt - und die Kinder votierten beim Tandem-Turnier tatsächlich für ein Betreuerteam : "Kalle und der Teufel".  

Dinge wie Baden gehen oder ein abendliches Lagerfeuer waren nicht möglich, aber im Endspurt (Fr/Sa) gab es zum Glück doch noch zwei wärmere Tage. So wurde der Ganztagesausflug zum Paddeln auf der Unstrut ebenso noch möglich, wie das beliebte Wasserbomben-Volleyball-Turnier.
Fußball-, Volleyball- und Tischtennis-Turnier, sowie Kondi-Blitz, Bogenschießen etc. nutze bereits die trockenen Momente der Woche. Schlüsselanhänger mit Schachfigur bastelten die Schachspieler:Innen innen.

Das traditionelle Schach-Geländespiel für Mannschaften hielt diesmal neben den gewohnten Knobelaufgaben an verschiedenen Stationen auch noch drei Duell-Plätze bereit, wo man mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten Karten erobern konnte. Hatte ein Team die richtigen Karten beisammen, bekam es die finale Schach-Aufgabe gestellt. Diese war allerdings enorm schwierig. Und so ergab sich schließlich das ungewöhnliche Bild, dass irgendwann alle Kinder des Lagers gemeinsam mit ihrer Mannschaft den Speisesaal erreichten und über jener Aufgabe grübelten. Unerschütterlich grübelten, still und konzentriert, bis nach über 30 Minuten die ersten 3 Teams nahezu gleichzeitig die Lösung fanden. Ein unvergesslicher Vorgang, wie man ihn nur mit Schach-Enthusiasten erleben kann. Da geht dem Trainer das Herz auf.  

Eine Rekordmarke wurde auch gesetzt: Konstantin Schäfer (SG Leipzig) kommt seit 8 Jahren im Sommer in unser Schach-Sommerlager - vom 9.Lebensjahr bis zur Volljährigkeit.   

Der bewährte Betreuerstab improvisierte ständig wetterabhängig, wie eine eingespielte Jazzband, mit minimalsten Absprachen. Verstärkt (und verjüngt) diesmal durch Emely Blumentritt, die vor zwei Jahren an gleicher Stelle noch Teilnehmerin war. Unter den 13 Betreuern 2021 waren immerhin sechs ehemalige Teilnehmer, die, nun erwachsen, die Fackel weitertragen. 

Einige unserer spielstärksten Teilnehmer reisten direkt nach einer Woche Sommerlager zur Deutschen Einzelmeisterschaft nach Willingen ! Wir wünschen viel Erfolg !  

Epilog. Auch im zweiten Pandemie-Sommer konnten wir den Kindern und Jugendlichen ein unbeschwertes Schach-Sommerlager ermöglichen. Die organisatorischen Herausforderungen waren recht beachtlich. Nicht völlig unerwartet sanken die Teilnehmerzahlen nach den jeweiligen Lockdowns im Vergleich zu 2019. Und so wird für ein eventuelles Sommerlager 2022 wohl ein angepasstes Konzept nötig werden.
Dirk Michael

Fotos Sommerlager 2021

Gespeichert von admin am So., 15.08.2021 - 23:31

Tagesaktuelle Fotos vom Sommerlager 2021 in Lützensömmern findet ihr in unserer: Cloud. Ansicht als Galerie.

 

 

Hettstedter Quartett bei Deutscher Meisterschaft U10 (Team)

Gespeichert von c4 am Fr., 13.08.2021 - 07:26

Vier Kinder, vier Elternteile, ein Trainer - das war die Delegation der Schachfreunde Hettstedt bei der nachgeholten DVM U10 in Magdeburg. Zwei Mal war das Turnier verschoben wurden, bis es endlich Licht wurde am Ende des pandemischen Tunnels. 

Dieses Licht hatte aber leider noch nicht das Hygienekonzept der DSJ erreicht. Neben einem vorzulegenden offiziellen Testzertifikat zu Beginn der Veranstaltung und verpflichtenden täglichen Selbst-Tests während der Veranstaltung, mussten die Kinder mit Masken spielen - obwohl als weitere Maßnahme noch Plexiglas-Scheiben die Spieler trennten. Eltern duften nie in den riesigen, schönen Spielsaal. Ein einziger Mannschaftsbetreuer durfte sich in einem schmalen Bereich an der Wand aufhalten, weit weg von den Kindern. Das war total unersprießlich.

Das Turnier lief ansonsten reibungslos und war gut organisiert. Kinder sind robust gegen Zumutungen, Schach macht immer irgendwie Freude und sowohl das Maritim-Hotel, als auch die umgebende Innenstadt hatten den gewohnten Charme.

Die Hettstedter Equipe mit Ben Zander, Paul Kühne, Piero Heidenreich und Erik Ecke war im hinteren Viertel gesetzt und die Teilnahme an dieser Deutschen Meisterschaft war bereits die Auszeichnung. Seit 2013 war Hettstedt allerdings immer bei diesem Turnier vertreten.

Mit Platz 28 in der Endtabelle konnte das Team den DWZ-Setzlistenplatz überbieten. Wieviel wiegt aber eine Wertzahl in der U10 nach einem Jahr Pause ohne Spielpraxis ? Das zeigte Piero Heidenreich, der in den 7 Runden berauschende 6,5 Punkte sammelte und seine DWZ gleich mal eben um 220 Punkte steigerte. Im Spiel entwickelte Piero unermüdlich kleine Ideen und Angriffe, aber vor allem unterliefen ihm keine groben (oder partieentscheidenden) Fehler. 
Ben Zander kämpfte am Spitzenbrett zäh und ausdauernd und spielte meist die längste Partie (4 Punkte, DWZ+120). Paul Kühne und Erik Ecke zeigten sich ein wenig beeindruckt von der außergewöhnlichen Atmosphäre der Meisterschaft - oder waren einfach nicht in Bestform. Bei einer Deutschen Meisterschaft ist es nun einmal nicht leicht, einen Partiegewinn zu erzielen.

Das merkte unser junges Team ganz deutlich in Runde 5, als es darum ging, gegen den USC Magdeburg mit allen Kräften zu gewinnen, um eine spielfreie Runde zu vermeiden. Das gelang leider beides nicht. 
Über einen Partiegewinn konnten sich Paul und Erik dann aber doch noch freuen - in der letzten Runde. Punktlandung.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass das Wertungssystem der DVM ganz extrem zu unserem Nachteil ausschlug. Sonneborn-Berger als zweite Wertung ist sinnvoll, um Auslosungsglück an der Tabellenspitze auszugleichen, ergibt aber für die spielfreien Teams (immerhin 7 !) ein völlig entwertetes Ergebnis. Unser Hettstedter Team sammelte in jeder Runde mindestens 1,5 Punkte. Sehr stabil, aber Brettpunkte zählen nur für die dritte Wertung. Für die spielfreie Runde gibt es überhaupt keine Brettpunkte. Dennoch kam Hettstedt auf 15,5 Punkte, aus sechs Runden. Mehr Brettpunkte haben in der Endtabelle ausschließlich die Teams ab Platz 10 und aufwärts, und dies aus 7 Runden.  
Tabelle : https://www.deutsche-schachjugend.de/2020/dvm-u10/tabelle/

Dank gebührt allen, die das Turnier ermöglichten und durchführten. Darunter war als Schiedsrichter auch Martin Wechselberger von den Schachfreunden Hettstedt. Und Dank an die Eltern unserer Schachtalente für die gute Zusammenarbeit.

 

 


  

Das Pferd als Sportgerät

Gespeichert von c4 am Mo., 09.08.2021 - 05:33

Was verbindet den Olympischen Fünfkampf mit dem Schachsport ?
Für ein gutes Ergebnis muss auch gelegentlich mal ein Pferd geschlagen werden !

Manchmal gibt es gute Gründe für das Opfer eines Pferdes - wie bei den alten Germanen. Dort war es ein Zeichen der Wertschätzung für die Götter. Pferde waren überaus wertvoll.
Und so ist es wohl kein Zufall, das es auch im (eventuell) ältesten Zeugnis der althochdeutschen Sprache, den "Merseburger Zaubersprüchen" um ein Pferd geht. Es ist ein Heilungszauber für dessen verrenkten Fuß. "Bein zu Bein, Blut zu Blut" heißt es darin.
Der modern angepasste Zauberspruch des Olympischen Fünfkampfes 2021 lässt den ganzen alten Germanen-Kram mit der Heilung mal eben weg: "Hau drauf !".
Blut für Blut - speziell, wenn die eigensinnigen Sportgeräte mal wieder für nichts anderes taugen, als für einen zähen Gulasch.  

Um der Wahrheit aber die Ehre zu geben: Ich erkläre bereits den Kindern im Kindergarten, dass beim Schach die süßen kleinen Pferdchen . . . "Springer" genannt werden. Da können die Kids dann bei der unwissenden Verwandtschaft sofort mit echtem Expertenwissen auftrumpfen.
Grundregel: Beim Schach schlagen wir keine Pferde !

Aber schau mal, vielleicht kannst Du die Dame schlagen.

Und für den olympischen Fünfkampf würde ich deshalb vorschlagen, dass die hysterischen jungen Damen sich gegenseitig satteln und dann einfach aufeinander durch den Parcours reiten. Um die armen, unschuldigen Pferdchen ein wenig zu schonen. Und für mild züchtigende Maßnahmen wurde innerhalb des Reitsportverbandes ja bereits allseits großes Verständnis geäußert. Alle Beteiligten hätten nun ebensoviel Freude beim Umgang mit der Reitgerte, wie vorher die Pferde. Dabei könnten dann noch ganz neue Zuschauerschichten erschlossen werden.
Hüh, Lotte !

    

Aaron Gröbel gewinnt Schachsommer-Open Mansfeld

Gespeichert von c4 am Sa., 31.07.2021 - 09:44

Auf Schloß Mansfeld organisierten die Schachfreunde Hettstedt auch im zweiten Pandemie-Sommer wieder ein Open-Turnier, insgesamt das sechste. Eingehegt von Hygiene-Bestimmungen samt Abstandsregeln war die Teilnehmerzahl begrenzt - und die Spieltische erstreckten sich großräumig auf alle Säle und Gebäude des Schlosses. Viele Anmeldungen erfolgten schon, bevor überhaupt eine Ausschreibung erschienen war, die ersten davon bereits, als sich vage andeutete, das mit der nächsten folgenden "Eindämmungsverordnung" das Turnier eventuell möglich werden könnte. Als die Ausschreibung dann endlich auch offiziell erschien, gab es schon nach wenigen Tagen den Teilnahmestop - es war alles ausgebucht. 

Es ergab sich ein starkes Feld und nach den sieben Runden hielt ein verdienter Überraschungssieger den heiligen Gral-Pokal auf dem Hof des historischen Schlosses. Aaron Gröbel von den Schachfreunden Hettstedt gewann mit 6 aus 7.
Dabei war sein Start etwas holprig, denn in der ersten Runde kam er über ein Remis gegen den Nachwuchsspieler Jakob Nönnig nicht hinaus. Doch danach fräste sich Aaron unaufhaltsam durch die Konkurrenz und gab nur noch ein Remis gegen den späteren Zweiten, Joachim Solberg aus Norwegen, ab.
Jungtalent Jakob Nönnig (12) aus Magdeburg erwies sich als Kinderüberraschung der anderen Art. Er spielte stark wie nie zuvor und in der Folge gelang ihm auch ein Remis gegen Stefan Maltezeanu aus Luxemburg, dem Turniersieger des Vorjahres. 

Insgesamt war das Turnier mit vielen jungen Spielern bestückt. Die Jugendorganisationen Sachsens und Sachsen-Anhalts hatten Delegationen mit ihrer Leistungselite nach Mansfeld entsandt. Mehrere der anwesenden Trainer hätten garantiert um den Turniersieg mitgespielt, doch sie stellten ihre Fähigkeiten vier Tage lang komplett in den Dienst ihrer Schützlinge. 

Für fünf Tage war Schloß Mansfeld ganz dem Schach geweiht, ein schöner Ort mit historische Atmosphäre großem Gelände. Auf dem mystischen Schloßhof der Ruine "Mansfeld Hinterort" war ein improvisierter Zeltplatz die grüne Oase vieler junger Schachfreunde. 

Einige organisatorische (oder auch schicksalhafte) Stolperer unterliefen den Ausrichtern durchaus, was vor allem der Kürze der Vorbereitungszeit geschuldet war. Aber die meisten Schachfreunde blieben unerschütterlich gelassen und betonten zwei Dinge: Die ungemeine Freude darüber, endlich überhaupt wieder "richtiges" Schach spielen zu können. Und die Schönheit des Ortes. 
Auch der genialste Schachserver kann dies alles nicht ersetzen, niemals, nirgends. Es ist die Essenz des Schach. Schach im Internet mag die flache, autistische Sudoku-Variante des Schach sein. 

Erstmals seit vier Jahren gab es wieder das "Königskinder-Turnier" innerhalb des Mansfelder Schachsommers, für Schüler Unter 14 Jahren. Hier siegte Stijn Schönherr aus Magdeburg vor dem punktgleichen Erik Seidemann aus Hettstedt.

Die Schachfreunde Hettstedt waren auch bei den DWZ-Kategorie-Preisen erfolgreich. Jens Reckner gewann "U 1800" und Florian Manteuffel "U 1500". Der - vorerst inoffizielle - König der DWZ-Hamster wurde Raphal Voigt (ebenfalls Hettstedt) mit einem Plus von über 130.

Tabellen und Info:  http://www.kalliwoda.de/mss/2021/rang.html