Ein Spiellokal voller Schachfreunde. Die SCHACHFREUNDE Hettstedt haben sich im letzten Spiel der Landesliga mit einem 7 : 1 Kantersieg über die SCHACHFREUNDE Bad Schmiedeberg in die Verbandsliga empor geschwungen !
Das Team aus Bad Schmiedeberg verdient aber großen Respekt, denn obwohl überreichlich Stammspieler fehlten, traten sie die weite und kaum erfolgversprechende Reise nach Hettstedt mit einer kompletten Mannschaft an. So handelt, wer wirklich gern Schach spielt und wer von einem intakten Vereinsklima getragen ist.
Auf den Brettern wehrten sich die Gäste lange Zeit tapfer, aber mit fortschreitender Zeit brachen die meisten ihrer Bastionen zusammen. Aaron Gröbel, Kai Friedrich, Eberhard Kipka, Jens Reckner, Reinhold Steudner, Oliver Krüger und Dirk Michael gewannen ihre Partien. Kai Friedrich und Alexander Schmidt bekamen in kritischer Lage ein Remisangebot, das sie sofort akzeptieren mussten.
Damit geht für die Schachfreunde Hettstedt eine Saison zu Ende, in der sie seit Jahren erstmals nicht gegen den Abstieg aus der Landesliga kämpften. Vielmehr gab ihnen Fortuna unablässig Rückenwind und so segelten sie plötzlich scheinbar mühelos in die Verbandsliga. Damals, am letzten Spieltag der vorigen Serie, zur zentralen Endrunde in Bad Schmiedeberg, war noch unbedingt ein Sieg nötig, um die Klasse zu halten.
Anekdotischen Wert hat ein Vorfall direkt vor dem Spiellokal, vor Punktspielbeginn. Die Schmiedeberger waren den Fahrzeugen entstiegen und wurden mit den Worten empfangen: "Es ist leider alles abgesagt, wegen Corona !" Zum Glück zögerten die Gäste mit der sofortigen Rückreise. Als dann ein Schachspieler noch gefragt wurde, ob er wohl Münzen oder Briefmarken dabei hätte, stiegen die Zweifel. Kurzfristig abgesagt war nämlich eine große Tauschbörse im Kultursaal. Gleicher Hof, anderer Eingang. Und die gewissenhaften Sammel-Senioren schickten einfach alles wieder nach Hause, was sich dort bewegte . . .