Zum ersten Punktspiel nach der Corona-Pause musste das Landesliga-Team der Schachfreunde Hettstedt die weite Reise nach Zeitz antreten. Auf den letzten Metern zum Spiellokal ergab es sich, dass unser Auto einen Kreisverkehr der ganz besonderen Art erreichte: Rechts war ein "Sackgasse"-Schild, geradeaus war gesperrt, links war ein "Sackgasse"-Schild ! Umleitungs-Schilder an einer innerstädtischen Hauptstrasse ? Fehlanzeige ! Die Behörden der Stadt Zeitz rechnen ganz offenbar nicht mehr damit, dass Fremde sich jemals in ihre Provinz verirren. Dabei könnten Touristen die vielen ruinösen Gebäude im Stadtbereich kurz vor ihrem Totalzerfall noch mit einen allerletzten Besuch beehren.
Das - irgendwann entnervt erreichte - Spiellokal erwies sich jedoch als eine schöne Oase im dystopischen Umfeld: Eine beeindruckende Villa aus der späten Gründerzeit, deren Saal den Schachspielern beste Bedingungen und verschwenderisch viel Platz bot. Die Zeitzer Schachfreunde warteten fairer Weise mit dem Wettkampfbeginn, bis sich alle vier Autos der Schachfreunde Hettstedt zum exklusiven (geänderten) Spielort durchgekämpft hatten. Leider war der geplante Hettstedter Nachwuchs-Spieler sehr kurzfristig erkrankt, so dass nur sieben Bretter besetzt wurden. Doch das Vor-Corona-Spielerglück blieb unserem Team auch nach der langen Pause unbeirrt treu. Einige Punkte wurden verdient erobert und auf einigen Brettern kippten die unklaren Stellungen irgendwann zugunsten der Schachfreunde Hettstedt. Zusammen ergab dies einen klaren Sieg von 5,5 : 2,5 im Freundschaftskampf mit Motor Zeitz. Für Hettstedt gewannen Aaron Gröbel, Kai Friedrich, Eberhard Kipka, Jens Reckner und Dirk Michael. Remis spielte Alexander Schmidt.
Das Wichtigste: Es wurde endlich wieder klassisches Schach gespielt !
