Aaron Gröbel gewinnt Schachsommer-Open Mansfeld

Gespeichert von c4 am Sa., 31.07.2021 - 09:44

Auf Schloß Mansfeld organisierten die Schachfreunde Hettstedt auch im zweiten Pandemie-Sommer wieder ein Open-Turnier, insgesamt das sechste. Eingehegt von Hygiene-Bestimmungen samt Abstandsregeln war die Teilnehmerzahl begrenzt - und die Spieltische erstreckten sich großräumig auf alle Säle und Gebäude des Schlosses. Viele Anmeldungen erfolgten schon, bevor überhaupt eine Ausschreibung erschienen war, die ersten davon bereits, als sich vage andeutete, das mit der nächsten folgenden "Eindämmungsverordnung" das Turnier eventuell möglich werden könnte. Als die Ausschreibung dann endlich auch offiziell erschien, gab es schon nach wenigen Tagen den Teilnahmestop - es war alles ausgebucht. 

Es ergab sich ein starkes Feld und nach den sieben Runden hielt ein verdienter Überraschungssieger den heiligen Gral-Pokal auf dem Hof des historischen Schlosses. Aaron Gröbel von den Schachfreunden Hettstedt gewann mit 6 aus 7.
Dabei war sein Start etwas holprig, denn in der ersten Runde kam er über ein Remis gegen den Nachwuchsspieler Jakob Nönnig nicht hinaus. Doch danach fräste sich Aaron unaufhaltsam durch die Konkurrenz und gab nur noch ein Remis gegen den späteren Zweiten, Joachim Solberg aus Norwegen, ab.
Jungtalent Jakob Nönnig (12) aus Magdeburg erwies sich als Kinderüberraschung der anderen Art. Er spielte stark wie nie zuvor und in der Folge gelang ihm auch ein Remis gegen Stefan Maltezeanu aus Luxemburg, dem Turniersieger des Vorjahres. 

Insgesamt war das Turnier mit vielen jungen Spielern bestückt. Die Jugendorganisationen Sachsens und Sachsen-Anhalts hatten Delegationen mit ihrer Leistungselite nach Mansfeld entsandt. Mehrere der anwesenden Trainer hätten garantiert um den Turniersieg mitgespielt, doch sie stellten ihre Fähigkeiten vier Tage lang komplett in den Dienst ihrer Schützlinge. 

Für fünf Tage war Schloß Mansfeld ganz dem Schach geweiht, ein schöner Ort mit historische Atmosphäre großem Gelände. Auf dem mystischen Schloßhof der Ruine "Mansfeld Hinterort" war ein improvisierter Zeltplatz die grüne Oase vieler junger Schachfreunde. 

Einige organisatorische (oder auch schicksalhafte) Stolperer unterliefen den Ausrichtern durchaus, was vor allem der Kürze der Vorbereitungszeit geschuldet war. Aber die meisten Schachfreunde blieben unerschütterlich gelassen und betonten zwei Dinge: Die ungemeine Freude darüber, endlich überhaupt wieder "richtiges" Schach spielen zu können. Und die Schönheit des Ortes. 
Auch der genialste Schachserver kann dies alles nicht ersetzen, niemals, nirgends. Es ist die Essenz des Schach. Schach im Internet mag die flache, autistische Sudoku-Variante des Schach sein. 

Erstmals seit vier Jahren gab es wieder das "Königskinder-Turnier" innerhalb des Mansfelder Schachsommers, für Schüler Unter 14 Jahren. Hier siegte Stijn Schönherr aus Magdeburg vor dem punktgleichen Erik Seidemann aus Hettstedt.

Die Schachfreunde Hettstedt waren auch bei den DWZ-Kategorie-Preisen erfolgreich. Jens Reckner gewann "U 1800" und Florian Manteuffel "U 1500". Der - vorerst inoffizielle - König der DWZ-Hamster wurde Raphal Voigt (ebenfalls Hettstedt) mit einem Plus von über 130.

Tabellen und Info:  http://www.kalliwoda.de/mss/2021/rang.html