In vitro veritas - Start der Südharzliga

Gespeichert von c4 am Mo., 03.10.2022 - 12:01

Die Südharzliga, vor einer Dekade noch eine ganz normale Liga - schrumpfte zuletzt erheblich und wird schon seit einiger Zeit nur noch unter "In-vitro-Bedingungen" fortgeführt. Dazu einigten sich die Vereine, welche Sonderregelungen jeder braucht, um überhaupt eine Mannschaft stellen zu können. Als Ergebnis dürfen nun auch (maximal) zwei Stammspieler aus höheren Ligen in der Südharzliga gemeldet werden und die Zahl der in der Aufstellung meldbaren Ersatzspieler wurde verdoppelt. Denn das Schach auf unterster regionaler Ebene ist wichtig für eine gesunde Struktur und soll im Südharz erhalten und gefördert werden.

In der jetzt gestarteten Serie spielen immerhin noch Sangerhausen, Klostermansfeld und Hettstedt doppelrundig gegeneinander. Das Auftakt-Spiel der Schachfreunde Hettstedt gegen den Klostermansfelder SV stand zwar ganz im Zeichen der Jugend beider Vereine, doch unter all den Halbwüchsigen war der Klostermansfelder Gerhard Schade der Mann des Tages. Fast 90-jährig, spielte er die längste Partie des Wettkampfes, unterbreitete zwischendurch seinem jungen Kontrahenten ein altersweises Remisangebot - und gewann nach dessen Ablehnung schließlich im Endspiel. 

Für die Gäste war das der Ehrenpunkt, hatten doch zuvor bereits Hieu Tran, Erik Seidemann und Ben Zander ihre Partien auf der Gegenseite gewonnen. Endstand 3 : 1 für die Schachfreunde Hettstedt.