2.Ligaspieltag - Ein Sieg und drei spannende Niederlagen

Gespeichert von c4 am So., 10.11.2024 - 21:19

"Ich wollte, es wäre Nacht oder die Preußen kämen." 
Wellington war verzweifelt, weil es bei Waterloo zunächst überhaupt nicht gut lief. Doch Blücher, damals bereits 73 Jahre alt, eilte noch rechtzeitig mit seinen Preußen herbei - und gemeinsam wendeten sie die berühmte Schlacht gegen Napoleon. 

Auf Schachbrett machen die wackeren Schachfreunde Hettstedt bisher einfach ein wenig zu wenig Punkte in den Punktspielen - und die Preußen sind bisher noch nicht eingetroffen . . . 

Immerhin in der LANDESLIGA gelang ein klarer Sieg gegen Bad Schmiedeberg. Im östlichen Outback unseres Bundeslandes siegten Aaron Gröbel, Taylor Lehmann und Henning Gröbel. Seinen ersten Partiegewinn in der Landesliga feierte Nachwuchsspieler Ben Zander. Remis ergab sich bei Alexander Schmidt, Jens Reckner und Eberhard Kipka. Mit dem 5,5 : 2,5 hat sich Hettstedt ins Mittelfeld emporgestemmt.

Eine der besten Aufstellungen der letzten Jahre wurde für Hettstedts Zweite zusammen getrommelt, um die Rote Laterne in der BEZIRKSOBERLIGA vielleicht abgeben zu können. Doch noch stärker war Gegner WSG Halle besetzt. Dem beklagenswerten Endstand von 3,5 : 4,5 ging allerdings ein sehr guter Kampf voraus, der für die Zukunft optimistisch stimmt. Ihre Partien gewannen Reinhold Steudner und Oliver Krüger. Im Remis endeten die Partien von Franziska Becker, Detlef Friedrich und Hartmut Freier. Nach drei Runden ohne Mannschaftspunkt am Tabellenende. Das ist eigentlich ein guter Beginn für eine Heldengeschichte  . . . 

Zu Naumburgs Dritter reiste Hettstedts Dritte zum Spiel der BEZIRKSLIGA. Die Gastgeber hatten ihre Bestbesetzung an den Brettern sitzen und waren im Schnitt 200 DWZ-Punkte im Vorteil. Dennoch schlugen sich die Schachfreunde außerordentlich gut und gestalteten die Niederlage (2,5 : 3,5) derart knapp, dass man es fast als "kleinen Sieg" feiern könnte. Partiegewinne erzielten Luca Buchmann und Florian Manteuffel, Gunnar Dockhorn spielte Remis. 

In der BEZIRKSKLASSE unterlag Hettstedts Vierte dem hochfavorisierten Team von Romonta Amsdorf mit 1 : 3. Remis erreichten die Nachwuchsspieler Felix Schneider und Laurent Flügel.  
Die Vierte ist nun leider auch am Tabellenende angekommen.

Aber spürt man da nicht schon hinter dem Horizont die Preußen herbeistürmen ?    

Ligastart Runde 1+2

Gespeichert von c4 am So., 20.10.2024 - 15:39

"Eigentlich" sind die Mannschaften der Schachfreunde Hettstedt perfekt auf die Ligen verteilt - ein Team je Liga von Bezirksklasse bis Landesliga. Nach dem Wiederaufstieg in die Bezirksliga sind es zwar nun zwei Bretter mehr, die besetzt werden müssen, aber mit dem erfrischenden Born an guten jungen Spielern im Verbund mit den erfahrenen Kämpfern sollte das alles überhaupt kein Problem sein.
Aber die ersten beiden Spieltage der neuen der Serie wurden "eigentlich" zum Fiasko.

Prägend für den ersten Spieltag war allem die Tatsache, das die gegnerischen Teams jeweils die Reserve von Oberliga-Mannschaften sind. Weil aber die Oberliga erst später startet, konnten sie gegen Hettstedt ihre (wahrscheinlich) stärksten Besetzungen der Serie aufbieten. 
In der Landesliga ergab sich bei USV Halle II dennoch ein Duell, das von der "Papierform", also den DWZ, ausgeglichen war. Doch in den spannenden Kämpfen mit vielen entgegengesetzten Rochaden unterlagen die Hettstedter serienmäßig zum 1 : 7.
Das Spiel in der Bezirksoberliga gegen SV Sangerhausen II wurde mit nur 7 Spielern bestritten und ging mit 2,5 : 5,5 verloren. Bemerkenswert war hier immerhin das Remis durch den 12-jährigen Piero Heidenreich. 
Gelungen gestaltete sich der Einstand in der Bezirksliga, wo das favorisierte Team aus Bischofrode überraschend mit 2 : 4 überwunden werden konnte. Ihre Partien gewannen Raphael Voigt, Luca Buchmann und Florian Manteuffel, Remis erreichten Erik Seidemann und Werner Schubert.   
Das Spiel gegen Sangerausen III in der Bezirksklasse konnte durch Partiegewinne von Lennart Engel-Witte und Laurent Flügel unentschieden gehalten werden (2 : 2). 

Am zweiten Spieltag fehlten die sonst zuverlässigen Stammspieler der zweiten Mannschaft fast komplett - und diese drastischen Ausfälle spiegelten sich dann wenig überraschend in den Ergebnissen.
Die Erste erkämpfte in der Landesliga gegen SV Merseburg II immerhin noch ein 4 : 4 und damit den ersten Mannschaftpunkt.
Mit nur sechs statt acht Spielern kämpfte die Zweite in Weißenfels und unterlag den starken Gastgebern in der Bezirksoberliga mit 1 : 7.  
Gute Chancen wurden nicht genutzt in der Bezirksliga gegen SV Merseburg III und so unterlag Hettstedt mit 2 : 4. Den Ehrenpunkt erkämpfte Erik Seidemann.
Mit 0 : 4 kam Hettstedts Vierte in der Bezirksklasse unter die Räder, obwohl bei Roter Turm Halle III ein ungefähr gleichstarkes Team die Hettstedter empfing. 

Die Schachfreunde Hettstedt haben nach zwei Spieltagen und acht Wettkämpfen leider nur einen einzigen Matchgewinn erzielt. Doch wenn - vielleicht - in der nächsten Runde alle guten Spieler wieder am Brett sitzen, dann ist noch nichts verloren.  
 

Landesliga U10 mit ganz bitterem Beigeschmack

Gespeichert von c4 am Sa., 19.10.2024 - 19:26

Die seltene Gelegenheit, für eine Kinder-Schachveranstaltung des Landes Sachsen-Anhalt nicht bis nach Magdeburg (oder noch nördlicher) fahren zu müssen, sollten sich die jungen Schachfreunde Hettstedt nicht entgehen lassen. Und so wurde für die Landesliga U10, ausgetragen an einem Wochenende in Halle, gleich mit zwei Mannschaften geplant. 
Ausgerichtet wurde das fünfrundige Turnier vom USV Halle und RT Halle gemeinsam. Die Räumlichkeiten waren gut geeignet, kindgerecht samt Spielplatz für die Pausen zwischen den Runden. Und eine liebevolle Versorgung mit Nahrungsmitteln wurde auch geboten. Und selbst Parken (in Halle!) war diesmal kein Problem. 
Leider war der rein schachliche Teil ganz und gar nicht so glücklich gefügt. Zunächst las sich die Ausschreibung wie eine versehentliche Kopie der Sonderregeln aus der Corona-Zeit. Alsdann wollte der Veranstalter spontan und kurzfristig Änderungen an der Ausschreibung vornehmen - allerdings solche, die den Festlegungen in der Turnierordnung klar widersprechen.
Die sehr eigenwillige Auslosung des Turniers war schließlich so gestaltet, daß dem späteren Landesmeister (und Spitzenplatz in der Setzliste) schon in Runde 1 ein 4 : 0 gegen Kinder vom Setzlistenende gegönnt wurde. Diesen Luxus eines bequemen 4 : 0 gegen das hintere Mittelfeld gab es für das Team dann noch 2x im Verlauf der 5 Runden. Und auf diese Weise kann man dann auch ganz bequem Landesmeister werden, ohne einen einzigen Mannschaftskampf gegen die Konkurrenz an der Spitze gewinnen zu müssen. 
Ist es verwunderlich, wenn sich ein Laie da nachdenklich am Kopf kratzt ?
Die Tabelle, zum Nachprüfen:
https://ergebnisse.schach-sachsen-anhalt.de/index.php/component/clm/?vi…

Die Hettstedter Kinder (Hettstedt I) hatten nicht so ein Glück und haben tatsächlich die gesamte Spitze zum Gegner gehabt. Im Duell mit den Stärksten ergaben sich dann sogar noch zwei "Brettbeste" für Hettstedt durch Darius und Heinrich - nur war leider für diese Kinder zur Siegerehrung  . . . rein gar nichts vorgesehen.  

Auf dem Schachbrett konnten die Hettstedter Kinder überzeugen. Greta, Darius, Heinrich und Arne spielten 4 sehr starke Runden und die etwas unglückliche einzige Niederlage in der Schlußrunde gegen Vizemeister Tangerhütte war bei dem schwersten Gesamt-Programm aller Teilnehmer - immer Kampf bis zum Schluß - nur zu verständlich. 

Auch Hettstedts Zweite mit Mika, Clemens, Mats und Ryan sammelte wichtige Erfahrungen und einige DWZ-Punkte.
 
 

Vier Mädchen an der Ostsee - NDVM U12

Gespeichert von c4 am Sa., 19.10.2024 - 17:51

Unser erfolgreiches Mädchenteam mit Greta Müller, Julia Kolditz, Mona Römmisch und Philomena Ostermann hatte sich als Zweiter bei der Landesmannschaftsmeisterschaft von Sachsen-Anhalt qualifiziert für die Norddeutsche Vereinsmeisterschaft. 
Ein solches Schach-Turnier mit den besten Teams der Norddeutschen Bundesländer klang ebenso verlockend wie der Austragungsort : Prora auf der Insel Rügen. Die Mädchen und die unermüdlich einsatzbereiten Eltern machten sich samt Trainer auf den Weg an die Ostseeküste. Von dieser nur 150 m entfernt ist eine Jugendherberge in das denkmalgeschützte Objekt "KdF Seebad Rügen" eingezogen. Der berühmte Koloss ist 2,5 km lang und könnte durchaus das längste Gebäude der Welt sein.  
Und die erste Septemberwoche belohnte die Delegation der Schachfreunde Hettstedt mit den letzten richtig warmen Sommertagen, perfekt eher zum Baden als zum Schachspielen. Und so kam es.
Mit sechs Begleitern waren die vier Hettstedter Mädchen das umfangreichst betreute Team der Meisterschaft. In der ersten Runde gelang ein klarer Sieg von 3 : 1 über den Hamburger SK. Doch in Runde 2 erlebten die Mädchen eine unglückliche Niederlage gegen den späteren Turnier-Sieger SAW Torgelow (0,5 : 3,5). Und dieser Schreck saß offenbar tief, denn in den folgenden Partien gegen Weiße Dame Berlin und gegen Blankenese fanden die Mädchen nicht zu gewohnter Form und verloren. Erst in der fünften und zugleich letzten Runde gelang wieder ein Sieg von 3 : 1 gegen Hellas Nauen. 
Wirkliche Freude kam wieder auf, als die Endtabelle vorlag. Im leistungsmäßig dichten Feld hatten die Hettstedter Mädchen immerhin die beste Wertung aller punktgleichen - was dann doch noch einen sehr  guten 8.Platz ergab.
Erfolgreichste Spielerin - und Brettbeste am zweiten Brett - wurde Julia Kolditz mit 4,5 aus 5 und einem gewaltigen Plus in der DWZ. 
 
      

Ehrennadel für Gunnar Dockhorn und Jürgen Kaschuba beim Sommerfest

Gespeichert von c4 am Sa., 19.10.2024 - 16:21

Immer zum Ende des Sommers - und vor Beginn der neuen Saison - treffen sich die Schachfreunde Hettstedt zum Sommerfest. Und direkt vorher ist die Mitgliederversammlung/ Jahreshauptversammlung.
Viele Jahre waren wir dafür zu Gast im romantischen Hausgarten von Jürgen Kaschuba, direkt neben der über 1000 Jahre alten Bonifatius-Kirche von Vatterode. Und gelegentlich war sogar die ernsthafte Versammlung direkt in der Kirche und der fröhliche Teil anschließend im Garten.

Im Jahre 2024 gab es einen neuen Zielort für die Schachfreunde, denn diesmal hatte Florian Manteuffel die Meute in sein Elternhaus eingeladen. Vermutet im Vorfeld wurde ein größerer Partyraum im Hinterhaus. Doch vor Ort setzte das Objekt alle in Erstaunen. Denn völlig unerwartet erwies sich das Hinterhaus als ehemalige Werkstatt von den Dimensionen eines dörflichen Festsaales, wo alle Schachfreunde samt familiärem Anhang verschwenderisch viel Platz vorfanden. 
Kaffee und Kuchen gab es noch vor der Jahreshauptversammlung. Nach den epochalen Versammlungen der Vorjahre, bei denen die Beratung einer neuen Satzung oder überraschender Wahlanträge viele Stunden ins Land gehen ließen, bot die aktuelle Sitzung nur wenige diskussionswürdige Punkte und der gemütliche Teil rückte näher. Zum Höhepunkt wurde die Ehrung der Schachfreunde Gunnar Dockhorn und Jürgen Kaschuba. Beide setzen sich seit vielen Jahren für die Förderung des Schachspiels ein, und wurden dafür mit der Ehrennadel des Landesschachverbandes ausgezeichnet. Überreicht von Martin Wechselberger, 2.Vorsitzender des Schachverbandes Sachsen-Anhalt - und Vorstandesmitglied bei den Schachfreunden Hettstedt. 

Im Verlauf der Versammlung fasste der Vorsitzende Dirk Michael die vielen Erfolge der abgelaufenen Spielserie zusammen. Im Jahre des 30-jährigen Jubiläums der Schachfreunde Hettstedt sammelten vor allem den Nachwuchsspielern viele tolle Erfolge. 
Eine kleine Auswahl:
- Landesmeister Schulschach "Humboldt-Gymnasium Hettstedt" mit Piero Heidenreich, Ben Zander, Nevio Heidenreich und Lukas Mühlenberg (Kl. 5 und 6),
- Landesmeister "Evangelische Grundschule Martin Luther Hettstedt" mit Greta Müller, Ricki Kühne, Julia Kolditz und Janne Stange (Grundschulen)
- Landesmeister "Grundschule Am Markt Hettstedt" mit Arne Stange, Aik Ziegner, Mika Alfiado und Clemens Krumbein (GS Kl. 1+2)
- Alle drei Teams nahmen an den Deutschen Schulschach-Meisterschaften in Willingen und Bad Homburg teil !
- Landesmeisterin U10 Greta Müller, daraus folgende Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft in Willingen (Platz 21).
- Vize-Landesmeister der Grundschul-Mannschaften/ Mädchen

- Landesmannschaftsmeister der Mädchen U12 mit Greta Müller, Mona Römmisch, Julia Kolditz, Philomena Ostermann  
- Greta Müller - Gesamtsieg nach 3 Turnieren der Südharzcup-Serie 
- Vize-Landesmeister der Männer wurde Aaron Gröbel
- Kreismeister
bei der Offenen Südharz-Meisterschaft auf Schloß Mansfeld wurde Henning Gröbel
- Aufstieg der vierten Mannschaft in die Bezirksliga

Der Abend klang aus mit dem traditionellen Sommerfest der Schachfreunde, das bis zu später Stunde andauerte.



   

      

Aaron Gröbel für Sachsen-Anhalt bei der Deutschen Meisterschaft

Gespeichert von c4 am Mi., 04.09.2024 - 21:57

Aaron Gröbel berichtet von der Deutschen Einzelmeisterschaft :

Am Sonntag, dem 18.08.24, machte ich mich auf den Weg in die Sportschule Ruit. Dort (in der Nähe von Stuttgart) fand die diesjährige deutsche Einzelmeisterschaft (DEM) statt.

Ich hatte mich bei der Landeseinzelmeisterschaft von Sachsen-Anhalt für die Teilnahme an der DEM qualifiziert und spielte dort im sogenannten Kandidatenturnier. Sowohl bei Frauen, als auch Männern, gab es ein Master-Turnier und ein Kandidatenturnier. Im Masters spielten jeweils 10 Personen, davon zwei Qualifizierte aus dem Kandidatenturnier des Vorjahres und die anderen nach Bundestrainer- Empfehlung bzw. Wertzahl-Rangliste.
Alle 4 Turniere fanden unter dem selben Dach statt und gingen über 9 anstrengende Runden. Am Sonntag, den 18.08., war nur die Anreise und ein entspannter Grillabend. Am 19.08. um 14 Uhr starteten die 4 Turniere. Der Spielsaal war eine gut klimatisierte Turnhalle - und für den Hobbyspieler eine ganz neue Erfahrung. Jedes Brett stand auf einem eigenen Tisch, mit fünf Meter Abstand zum nächsten, samt Absperrlinien auf dem Boden. Dazu die Kontrolle am Eingang mit einem Metallscanner. Bis auf Zimmerschlüssel sollte man nichts dabei haben. Weder Stift, noch Uhr. Und Handy sowieso nicht. Eigene Getränke waren zwar erlaubt, doch die Versorgung im Saal mit Wasser, Tee, Kaffee, Obst und kleinen Snacks war ausgezeichnet. Natürlich gab es auch Stifte am Brett. Das Aufschreiben der Züge fiel einigen vielleicht nicht ganz leicht, denn an den Live-Brettern gab es keine Zahlen und Buchstaben. Alle Partien wurden live im Internet übertragen.
Vormittags (vor den Runden) gab es die Möglichkeit, das Schwimmbad zu nutzen. Die meisten Spieler allerdings schliefen lange aus und bereiteten sich danach auf die Partie vor. Die Abende nutzten einige Schachfreunde zum Fußball oder Volleyball als Ausgleichssport. Dort konnte man endlich auch mal mit Großmeistern mithalten. Auch Tischtennis, Kartenspiele und andere Schachvarianten waren sehr beliebt. Natürlich durfte auch ein Bier nicht fehlen und so gab es jeden Abend zumindest eine kleine Runde an der Bar und lustige Gespräche. So wurden neue Kontakte geknüpft.
Mein Ziel war, zunächst 4 Punkte aus 9 Partien zu holen. Viel wichtiger aber ist die Einstellung, jede Partie auf Sieg zu spielen, egal welcher Gegner es ist. Alles wurde ausgekämpft bis zum Schluss und nie ein vorzeitiges Remis gemacht. (So spielte Aaron auch drei Mal die längste Partie der Runde. dm)
Im Feld von 26 Teilnehmern traf ich in der ersten Runde auf einen starken FM und musste mich in einem harten Kampf geschlagen geben. Auch die zweite Runde am nächsten Vormittag lief nach sehr guter Eröffnungsphase irgendwann nur noch in eine Richtung.
In Runde 3 versuchte ich erneut eine objektiv schwache Spanisch-Variante mit den schwarzen Steinen. Anders als in Runde 1 glückte dieses Mal die taktische Kunst im Mittelspiel und der erste Punkt wurde eingefahren. Dafür gab es die Würdigung als "Partie des Tages", was zusätzliche Freude und Ansporn für das weitere Turnier gab. Nach der Doppelrunde am Dienstag folgte wieder eine Einzelrunde am Mittwoch. Mit den weißen Steinen verschärfte ich die Lage durch entgegengesetzte Rochaden. Doch der Gegner war an diesem Tag einfach besser. Donnerstag folgte wieder eine Doppelrunde. Am Vormittag kam das dritte mal die spezielle Spanisch-Variante aufs Brett und mit Schwarz holte ich hier meinen zweiten Punkt.
Die 6. Runde am Nachmittag war ein Kampf der hin und her ging. Die Drachenvariante im Sizilianisch bringt oft spannende Kämpfe im Mittelspiel. Wer setzt zuerst Matt, das ist hier die wichtige Frage. Ich opferte, wie ich es gern tue, Material, um eine undurchsichtige Angriffsstellung zu erhalten. Mein Gegner verteidigte sich zäh und gab schließlich das Material zurück, um ein Matt abzuwehren. Das entstandene Endspiel mit Turm gegen zwei Leichtfiguren war zwar schnell ausgeglichen, doch getreu dem Motto spielte ich bis ganz zum Schluss und versuchte alles Mögliche für den Sieg. Nach fast 6 Stunden wurde die Partie Remis gegeben.
In der 7. Partie traf ich auf einen Internationalen Meister. Hier gab es eine Lektion für den Hettstedter Schachfreund, wie schnell eine Partie kippt, sobald man einen kleinen Fehler begeht.
Zum Abschluss wurde der stetige unermüdliche Kampf um den Partiegewinn doch noch belohnt. Es gelangen zwei souveräne Partien, gekrönt von glanzvollen Siegen - auf die man ein wenig stolz sein kann. Die Bilanz von 50% der Punkte aus den 9 Runden kann sich definitiv sehen lassen und Platz 14 in der Gesamtwertung (gesetzt auf 21) ist ein wirklich gutes Ergebnis bei einer Deutschen Meisterschaft.