Isolani im Lockdown Teil 3 - Schach - Filme - Geheimnisse

Gespeichert von c4 am Sa., 30.01.2021 - 19:30

Das königliche Spiel bekommt derzeit so viel öffentliche Aufmerksamkeit wie schon lange nicht. Schach ist sexy geworden für die Mainstream-Medien.

Zuletzt stand Schach 1972 weltweit im feuilletonistischen Rampenlicht, als der höchst eigenwillige Robert Fischer sein legendäres WM-Match gegen Boris Spasski ausfocht. Danach boten sich noch die Matches Karpow - Kortschnoi (1978 und 1981) für eine Betrachtung außerhalb der Sportergebnisse an. Diese drei WM hatten immer eine gewaltige politische Dimension. Der Ostblock und die Westmächte saßen sich in Gestalt ihrer besten Schachspieler gegenüber. Das gab es danach nie wieder. Schach war die Sportart Nr. 1 in der Sowjetunion, staatlich großzügig gefördert mit dem Anspruch, die intellektuelle Überlegenheit des Kommunismus weltweit unter Beweis zu stellen. Und ein leicht irres, unverschämt großmäuliges amerikanisches Genie wie Fischer, das sich Schach weitgehend autodidaktisch beibrachte, durfte keinesfalls gegen den russischen Weltmeister siegen. Es erschienen damals sogar in der Schachzeitschrift der DDR skurrile "Leserbriefe", die sich über das Benehmen Fischers heftig echauffierten. So in dem Tenor: . . . So etwas gäbe es bei uns hier nicht, und der Fischer sei ein typisches Beispiel des faulenden, stinkenden Kapitalismus. Pfui, pfui, dieser verderbte Fischer wird wohl nicht gewinnen, weil ihm einfach der Charakter seines edlen sowjetischen Kontrahenten fehlt  . . . Usw.  
Nun, Fischer gewann.
Noch politisch brisanter waren diesbezüglich die WM-Kämpfe Karpow - Kortschnoi. Denn Kortschnoi war ein in der Sowjetunion geächteter, liebend gern totgeschwiegener Dissident, ein kürzlich geflohener "Verräter des sowjetischen Volkes". Karpow dagegen war der Musterknabe der sowjetischen Schachschule. Perfekt für die Mainstream-Medien wäre hier aber noch ein größenwahnsinniger Charismatiker wie Fischer gewesen.

Karpow gewann einmal knapp und einmal deutlich, und Fischers kometenhaftes Aufleuchten unterbrach nur kurz die jahrzehntelange sowjetische Hegemonie in der Schachwelt. 

Nun ist Schach plötzlich wieder mal total hip. Bemerkenswerter Weise ist das nicht ausgelöst von einem realen Ereignis in der Schachwelt, etwa durch einen Wettkampf der besten Schachspieler der Welt. Vielmehr ist es diesmal eine fiktionale, eskapistische Serie, die in fantastischen Bildern eine fesselnde Geschichte erzählt. Diese Bilder sind schöner als die Wirklichkeit es sein kann, sie wirken weniger wie das Leben in den 60er Jahren sondern eher so artifiziell wie ein Mode- und Architektur-Katalog der 60er Jahre. Und der Hauptdarstellerin mit der überirdischen, puppenhaften Schönheit einer verwunderten Quellnymphe mag man gern zusehen. Auch das Schach ist realistisch dargestellt in der Serie DAS DAMENGAMBIT auf Netflix.
Und wenn diese Serie einen bisher nicht gekannten Schachboom auslösen kann, dann beweist es sich erneut: Es geht nichts über die Kraft einer gut erzählten Geschichte.
Das könnte sich durchaus auch der Schachverband für seine Öffentlichkeitsarbeit notieren. 

Auf Netflix gibt es jetzt einen weiteren Schachfilm, tatsächlich der beste den ich kenne, der bisher ein wirklicher Geheimtipp war:
"Das Königsspiel" (org. "Searching for Bobby Fischer"). Der legendäre Fischer ist auch hier in gewisser Weise dabei. Erzählt wird aber die wahre Geschichte eines Kindes in New York, das beginnt Schach zu spielen und schnell darin gut wird. Dieses Kind hieß Josh Waitzkin und sein Vater hat später das Buch geschrieben, welches dem Film als Vorlage diente.  Der Film übertreibt an manchen Stellen aus dramaturgischen Gründen (in typisch amerikanischer Weise), aber die grundlegenden Dinge haben viele Kinder, Eltern, Trainer so oder ähnlich erlebt. Angemerkt sei noch, dass einige Szenen damals im Washington Square Park am Originalschauplatz gedreht wurden. Mittlerweile ist der Park umgebaut.

Und dann gibt es da noch eine überraschende Verbindung zwischen "Das Königsspiel" und "Das Damengambit". Der tatsächliche Trainer von Josh Watzkin war Schachmeister Bruce Pandolfini, der im Film von Ben Kingsley gespielt wird. Bruce Pandolfini war ebenfalls 1983 der schachliche Berater von Walter Tevis, als dieser sein Buch "The Queen´s Gambit" schrieb. Und als Netflix 2020 das Buch als Serie verfilmte, war Bruce Pandolfini erneut einer der Berater.

Das Leben von Bobby Fischer wurde übrigens 2014 auch verfilmt, sehr gut und nahe an den bekannten Fakten. "Bauernopfer - Spiel der Könige".

Übrigens stehen diese plötzlich begehrten edlen historischen Holz-Uhren aus der Serie noch regelmäßig neben den Brettern der Schachfreunde Hettstedt (und anderer Vereine in Mansfeld-Südharz). 
Die neuen, modernen, weitaus praktischeren Elektronik-Schachuhren sehen im ungünstigten Fall aus wie die reichliche Notdurft eines grauen Roboters, im günstigsten wie ein roter Schreibtisch-Lautsprecher.  Und sie sind derart transportunfreundlich, dass man quasi gezwungen ist, einen Spezialkoffer dazu zu kaufen.

Auf dem Free-TV-Sender ARTE kam kürzlich eine interessante und kurzweilige Sendung über SCHACH IM FILM. Aber Vorsicht, wer die Dokumentationen von Arte als wirkungsvolle meditative Einschlaf-Hilfe gewohnt ist, der könnte von der Schnittfrequenz glatt erschlagen werden:  https://www.arte.tv/de/videos/100210-002-A/blow-up-schach-im-film/

In vielen Zeitungen erscheinen derzeit Artikel über das "neue Phänomen" Schach, darunter dieser in der Süddeutschen Zeitung. Er gefällt mir, weil er aus der Sicht eines Nicht-Schachspielers geschrieben ist : 
https://www.sueddeutsche.de/stil/schach-damengambit-boom-1.5181978
Schach gibt es seit 1500 Jahren - wahrscheinlich viel länger - es hat in allen Epochen die Menschen begeistert. aber meist nur wenige, Auserwählte. Und es ist schön, das seine Faszination jetzt für kurze Zeit ein sehr öffentliches Geheimnis ist.   

Isolani im Lockdown Teil 2 / Erinnerungen an Parchim 1989

Gespeichert von c4 am Di., 12.01.2021 - 23:23

Irgendwas mit Schach ? Momentan nicht mal zu ahnen. 

Da erwärmen mich Erinnerungen an längst vergangene Zeiten. Meine erste mehrtägige Meisterschaft als Nachwuchstrainer erlebte ich vom 13. bis 18. Februar 1989 in Parchim. Für diese Bezirksmeisterschaft des "Bezirkes Halle" hatte sich mein Schützling Daniela qualifiziert. Ich hatte keine Ahnung vom dortigen Leistungsniveau, war aber voller Trainerstolz und guten Mutes. Mit dem Zug machten wir uns auf die weite Reise. Das Objekt war schön gelegen und bestand aus mehreren Bungalows. 

Die grundlegenden Abläufe einer solchen Meisterschaft waren mir aus meiner Schülerzeit vertraut. Noch vertrauter wurde es, als ich den Organisator begrüßte. Rainer Schätzke aus Halle. 
Rainer war auch schon der Organisator bei meiner ersten eigenen überregionalen Meisterschafts-Teilnahme als Schüler, Halle-Neustadt/Stadiongebäude 1983 (ich war ein schachlicher Spätstarter). Und Rainer war ebenfalls der Organisator meiner letzten Meisterschaft als Jugendlicher (in Güntersberge), die damals nur wenige Jahre zurück lag. Und vieler weiterer. Dabei erlebte ich Rainer Schätzke immer als freundlich, zuverlässig, sachlich. Er regelte viele Jahre so selbstverständlich, bescheiden und fleißig die Organisation des Nachwuchsschachs, das seine Person für viele fast schon hinter seinem Projekt verschwand. Aber als Jugendlicher würdigt man solche Dinge gewöhnlich ohnehin nicht, da hat man das Urvertrauen, dass ja alles "irgendwie" funktionieren würde und immer jemand da war, der sich kümmerte. Vermutlich haben sehr viele Schachspieler meiner Generation von Rainers unermüdlichem Wirken profitiert - vielleicht ohne sich dessen je bewusst geworden zu sein. Ich erinnere mich, dass Rainer mich in Güntersberge bereits gelegentlich mit Betreuungsaufgaben bedachte, die ich auch gern erledigte. Darunter die Vertrauensaufgabe ein Mädchen ins Dorf zum Arzt zu bringen. Vielleicht hatte Rainer den Blick dafür, dass ich einst sein Nachfolger sein könnte. Und tatsächlich organisiere ich nun schon seit Jahren die Nachwuchs-Meisterschaften des Schachbezirks Halle. Allerdings war der "Bezirk Halle" in der DDR deutlich größer als der heutige "Schachbezirk Halle".
 
Wenn ich nun die Ergebnislisten von Parchim 1989 durchblättere, entdecke ich viele Namen, die später noch in verschiedener Weise meinen Weg kreuzen sollten. So belegte in der AK 9/10 m den vierten Platz ein gewisser Michael Zeuner - heute unser hauptamtlicher Geschäftsführer im Landesschachverband und hochgeschätzter Organisator und Freund im Kinderschach. Meinen Schülern erzähle ich seit Jahrzehnten zur Belehrung die Geschichte, wie der kleine Michael damals als Weißspieler gleich mehrere seiner Gegner austrickste. Mit einer Eröffnungsfalle: 1.Sf3 d5  2.c4 cd  3. e3 Lg4  4. Lc4: Sf6  5. Se5 Exakt nach Ausführung dieses Zuges ließ der sonst eher stille und zurückhaltende Michael ein verzweifeltes Aufstöhnen ertönen. Seine Gegner rafften prompt die Dame weg - und es wurde Matt. 5. . . . Ld1: 6. Lf7# Das klappte nicht nur einmal. Ausgedacht hatte sich das Husarenstück Michaels Trainer Roland Senebald, der nach jeder Aufführung übers ganze Gesicht strahlte und moralinsaure Einwände fröhlich wegwischte. Später betreute ich bei der ersten gesamtdeutschen Meisterschaft in Schwarzburg/Thüringen einen anderen Schützling aus der starken Trainingsgruppe von Roland Senebald. Wilko Stubbe wurde der erste Deutsche Meister aus Sachsen-Anhalt. 

Der Bezirksmeister der AK 9/10m hat den markanten Namen Daniel Dexter. Souverän mit 6 Punkten wurde er seinem Favoritenstatus gerecht. Dahinter drei Kinder mit 5, u.a. Michael. Da ich mit Daniels Betreuer, Dieter Rudolph, den Bungalow teilte, hatte ich oft Gelegenheit mit "Dex" zu spielen oder zu analysieren. Das tat ich mit Begeisterung, hatte ich doch vorher noch nie ein kleines Kind erlebt, das so überaus gut Schach spielen konnte. Ich sah ihn später noch oft bei Nachwuchsmeisterschaften. Viele Jahre danach ergab es sich, dass ich für Daniels Musikgruppe "Schrödingers Katze" ein Konzert organisieren konnte. Im Jahre 2005 war Daniel bei der ersten Südharzmeisterschaft auf Schloß Mansfeld dabei. Heute finde ich ihn nicht mehr in der DWZ-Liste, wohl aber singend auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=_gz3lyNJiMsDer 
Der immer freundliche Dieter Rudolph begegnete mir noch in vielen Mannschaftskämpfen gegen Merseburg.

Ebenfalls in der 9/10m am Start war Ingo Brausemann, der dann als junger Erwachsener die SG Sennewitz mitgründete und zu einem starken Verein im Nachwuchsbereich formte. 
Sieger in der AK 11/12m wurde Rene´ David, dessen Schwester Gundula in der AK 9/10 der Mädchen startete. Ihr Vater und Trainer Bernd David ist (gemeinsam mit Herwig Karius) das Urgestein des Köthener Nachwuchsschachs. In meinen ersten Jahren als junger Trainer war Bernd immer ein freundschaftlicher Ratgeber und sein gelassener, schnoddrig-heiterer Stil als Trainer und Organisator war mir ein großes Vorbild. Später, auf der Ebene der Funktionäre und Entscheider, trübte sich das Verhältnis leider etwas ein.

Punktgleich Zweiter der 11/12m wurde Daniel Wanzek, heute ein starker Spieler, aber noch bekannter als deutschlandweit aktiver Schiedsrichter und Organisator. Daniel mit Udo Lindenberg: https://de.chessbase.com/post/erfurter-schachfestival
Schiedsrichter war hier Günter Thormann aus Aschersleben, später Mitbegründer und langjähriger treuer Verbündeter in der Südharzcup-Serie.
Bei den Mädchen spielte Sandra Herrmann aus Sangerhausen, die heute kein Vereins-Schach mehr spielt, aber in der Heimat blieb und mittlerweile die Hausärztin ihres ehemaligen Trainers, meines lieben Schachfreundes Achim Trost, ist.

Die Bezirks-Meisterschaft insgesamt war geteilt, in Parchim spielten ausschließlich die AK 9/10 und 11/12. In Sittendorf spielte 7/8, in Zschorna 13/14 und in Aken 15/16 und 17/18.   
In Parchim hatte jede der vier Gruppen 20 Teilnehmer, also auch die Mädchen. Allerdings kam mehr als jedes zweite Mädchen aus Halle-Neustadt, bei den Jungs war die geografische Mischung wesentlich bunter. 
Meine Starterin aus Hettstedt landete im hinteren Mittelfeld und in der bald folgenden Wendezeit ging sie dem Schach verloren. Dennoch hatte mir das Turnier enorm viel Spaß gemacht und ich war motivierter als je zuvor, mit meinen heimischen Schützlingen zu trainieren und erneut die Qualifikation zu schaffen. Rückblickend war das Turnier der Moment, ab dem ich ganz langsam vom Schachspieler zum Schachtrainer (und Organisator) wurde. 

Bei den Schachturnieren in der DDR waren nur Erwachsene mit Schachkompetenz anwesend. Zu dieser Schachkultur gehörten Eltern noch überhaupt nicht, die Trainer reisten mit einer Kindergruppe oder Einzelstartern an. Dieses Trainerkollektiv war eine kleine, verschworene Gemeinschaft, die auftretende Probleme gemeinsam und pragmatisch löste. Mit den Jahren wandelte sich die Kultur, wurde individualistischer, ergab Elternteile oder ganze Familienverbünde als Betreuer der Kinder. Die 10er-Zimmer wichen im Verlauf der Zeit den Zweier-Zimmern, die prozentuale Anzahl tatsächlicher Schachspieler bei einem Kinderturnier sank drastisch. Es wurde gut - auf andere Weise..

Ein Sache, die mir gefiel, blieb aber bis heute weitgehend konstant: Die gemeinsamen Abende mit den Trainern dauern durchschnittlich deutlich länger, als die Abende bei einem eigenen Schachturnier. Und die Trainer sind oft - für Schachspielerverhältnisse - gesellige Typen mit beachtlichem Unterhaltungstalent. Unvergessen, auch nach über 30 Jahren, bleibt mir die Siegerehrung des Betreuerblitz-Turniers. Ich hatte gewonnen, denn so ein richtiger Trainer war ich ja damals noch nicht. Aber die Sieges-Preise standen gut verdeckt und man musste aus kryptischen Beschreibungen dieser Preise seine Wahl treffen. Ich entschied mich vermeintlich clever für: "Etwas, das jeder kennt und das fröhlich macht." Dieses "Etwas" gedachte ich meinen Schachfreunden umgehend kredenzen zu können. Norbert Schätzke, Rainers Bruder mit Schalk im Nacken, überreichte mir allerdings - zu meiner Verblüffung und dem großen Gaudi aller Anwesenden - eine "FRÖSI". Für die Spätgeborenen: Dies war in der DDR die offizielle Zeitschrift der Thälmannpioniere. Propaganda, Kinderunterhaltung und Belehrungen. Der Titel ist ein Akronym aus "Fröhlich sein und Singen". 
Es wurde natürlich wieder ein schöner Abend.

(Vielen Dank an Detlef Friedrich für das Heraussuchen der alten Tabellen.) 

Hettstedter Kinder gewinnen Schulschach-Meisterschaft-Probeturnier

Gespeichert von c4 am So., 10.01.2021 - 21:57

Mangels Masse wurde die erste Runde der neuen - virtuellen - Landes-Schulschach-Serie für Grundschulkinder kurz vor Beginn zum Übungs-Turnier erklärt. Leider fanden viele Kinder nicht zum Turnierraum - wirklich kindgerecht (oder elterngerecht) aufbereitet war der Weg dorthin diesmal noch nicht. Dabei ist Lichess.org eigentlich unkompliziert. 
Das Konzept ist ansonsten originell und lobenswert. Jene Landkreis-Verbünde, die bisher (also im "klassischen" Schulschach) das Einzugsgebiet der Schulschach-Regional-Meisterschaften darstellten, bilden jetzt eine gemeinsame Mannschaft. Bei der Internet-Austragung können sogar ALLE Grundschulkinder, auch Einzelspieler, des Gebietes teilnehmen - eine Schulmannschaft ist nicht notwendig.
Ein weiterer Vorteil: Die Kinder treffen in ihrem Team höchstwahrscheinlich auf Bekannte aus den realen Leben, und eventuell auch unter ihren Gegnern. Das ist etwas persönlicher, als das oft komplett anonyme Gezocke in diversen lieblos ins Netz geklatschten Turnieren (mit hochtrabenden Namen).

In unserer Regionalgruppe - Mansfeld/Südharz und Salzlandkreis - waren diesmal ausschließlich Kinder der Schachfreunde Hettstedt angemeldet. Manche kamen aber verspätet, weil sie erst per fernmündlicher Beratung den Einstieg fanden. Von den 9 teilnehmenden Kindern der Schachfreunde sammelte schließlich Paul Kühne die meisten Punkte.

Der klare Mannschafts-Sieg war eine schöne Freude. Doch erst mit vielfältigerer Konkurrenz wird es ein Ruhmesblatt sein. So zogen z.B. für die frühere Schachhochburg Halle lediglich zwei tapfere Kinder in den Kampf, von denen Gustav Polzin sogar das beste Einzelergebnis aller Teilnehmer erzielte.
Gut vertreten war Magdeburg. Gar nicht vertreten war leider der Schachbezirk Dessau. (Doch bald soll es ein spezielles Modem geben, welches die Trommeln direkt mit dem Internet verbinden kann !)

Nach den kleinen Anlauf-Schwierigkeiten beim ersten Versuch, wird es nun einen Neustart geben:
Am Samstag, dem 23.01.2021 von 16.00 bis 17.30 Uhr (je Spieler pro Partie 10 Min.+ 5 sek.) 
Turnierraum: https://lichess.org/tournament/k4iIpMVQ

Vor dem Turnier im jeweiligen Teamraum anmelden (falls noch nicht geschehen):
Regionalbezirk 1 (Altmarkkreis Salzwedel & Landkreis Stendal): https://lichess.org/team/regionalbezirk-1-altmarkkreise-salzwedel--stendal
Regionalbezirk 2 (Landkreis Harz): https://lichess.org/team/regionalbezirk-2-landkreis-harz
Regionalbezirk 3 (Bördekreis / Magdeburg / Jerichower Land): https://lichess.org/team/regionalbezirk-3--borde-magdeburg-jerichower-land
Regionalbezirk 4 (Salzlandkreis / Landkreis Mansfeld- Südharz): https://lichess.org/team/regional-bezirk-4-salzlandkreis--mansfeld-sudharz
Regionalbezirk 5 (Dessau- Roßlau/ Landkreise Wittenberg & Anhalt- Bitterfeld): https://lichess.org/team/regionalbezirk-5-dessau-r--wittenberg--anhalt-bitt
Regionalbezirk 6 (Burgenlandkreis): https://lichess.org/team/regionalbezirk-6-burgenlandkreis
Regionalbezirk 7 (Saalekreis / Halle): https://lichess.org/team/regional-bezirk-7-saalekreis--halle

Alle Trainer und Organisatoren werden gebeten, zusätzlich dem Organisations-Teamraum beizutreten: https://lichess.org/team/gs--vereinstrainer-sachsen-anhalt-u12

Isolani im Lockdown Teil 1

Gespeichert von c4 am Do., 07.01.2021 - 05:54

Irgendwas mit Schach ?
Erstmal Nachrichten schauen :
Die Bundesregierung hat die Corona-Maßnahmen nochmal drastisch verschärft. Der Lockdown endet erst, wenn Schalke gewinnt. Kommentar aus Bayern: Harte Maßnahmen werden vorbehaltlos unterstützt. Kommentar der Opposition: Richtige Maßnahme, aber viel zu spät. Es war längst absehbar . . . usw. In Schalke will man jetzt zum Zwecke die Ärmel hochkrempeln, denn Fußballer verstehen das Prinzip: Risikogruppen werden zuerst geimpft !

Irgendwas mit Schach ?
Erstmal Nachrichten schauen, man will in diesen Zeiten informiert sein :
Hoppla, die Nachrichten sind zeitlich verschoben wegen Wintersport live. Dann kommen sie endlich. Bericht von einem Rodelberg im Winterwald. Polizisten stapfen über Pisten mit rodelnden Kindern, der Kommentar prangert Verantwortungslosigkeit an. Nun aber schnell wieder live zum Wintersport. Sehr verwirrend.

Dann lieber "Streaming" statt Rentner-Erbauungs-Programme der Öffis.
Irgendwas mit Schach ? Na klar.
"Damengambit" von Netflix ist eine obergeniale Serie, weltweit wohl die Nr. Eins in den Streaming-Charts. Und das mit einem seriösen Schachthema ! Keine Zombies, Werwölfe, keine blutigen Gewalttaten, keine Teenie-Helden im Märchenland. Kaum zu glauben, und sehr zu empfehlen. Alle Details sind stimmig, auch die schachlichen.
Eine rote Beth-Harmon-Perücke ist bereits bestellt und dann werde ich damit bald die Weltspitze erobern. Ihr hochprozentiges Trainingsprogramm ist mir eine Inspiration im Lockdown.
Danke, Beth Harmon.

Eine schöner Bericht über die Drehorte der Serie: https://de.chessbase.com/post/the-queen-s-gambit-in-berlin

 

Zum neuen Jahr - An die Schachjugend der Schachfreunde Hettstedt

Gespeichert von c4 am Mi., 30.12.2020 - 14:50

Liebe Schachfreunde,
KÖNIGSKINDER, Eltern, Jugendliche !

Ein Jahr ist zu Ende, das unseren Verein - und jeden Einzelnen - gewaltig forderte bei Organisation, Improvisation, Kommunikation und eigenem Augenmaß. 
DANKE an alle, die dem königlichen Denkspiel treu geblieben sind und eifrig Schach gespielt haben. Danke für die vielgestaltige Unterstützung durch die Eltern.  Danke, dass Ihr unseren Verein nicht nur als Dienstleister seht, dem man wegen fehlender "Vertragsleistung" das Abo kündigt. Danke für die pünktliche Beitragszahlung - denn unsere Abführungen für die höheren Ebenen müssen wir auch unvermindert leisten.
Unser Klub lebt und entwickelte sich zuletzt sehr erfolgreich. 

Unser Schachjahr begann mit drei dicht aufeinander folgenden Höhepunkten zum Jahreswechsel: Dem Weihnachts-Open samt Knappenturnier für die Kinder auf Schloß Mansfeld, der Deutschen Vereinsmeisterschaft im Maritim-Hotel Magdeburg und der Nachwuchs-Bezirksmeisterschaft auf der Wasserburg Heldrungen in den ersten Tagen des Januar. Drei Super-Events, die natürlich in diesen Tagen wieder stattgefunden hätten . . . 

Nicht wenige Nachwuchsspieler verstärkten uns auch in den 7 Männermannschaften, wo wir zwei Mal Staffelsieger wurden. Von den drei Optionen zum Aufstieg haben wir nur eine einzige angenommen, um den Verein nachhaltig und realistisch zu entwickeln, statt dem Traum von der eigenen Großartigkeit zu Erliegen.

In der Landesliga U10 erreichten wir mit dem Elite-Quartett einen guten 4.Platz.

Die wenigen halbwegs unbeschwerten Wochen im Sommer haben wir überaus intensiv genutzt. Es gab das große internationale Schachturnier auf Schloß Mansfeld, wir hatten ein tolles Sommerlager in der JH Kelbra mit gewohnt vielen Teilnehmern aus dem ganzen Land und eine kleine Hettstedter Delegation nahm am Magdeburger Open (LEM der Männer) teil. Erstmals gab es in den Sommerferien regelmäßiges Schachtraining, teis ganze Schachtage für die Kinder.

Und wir haben mehrere "Hausturniere" mit DWZ-Auswertung gespielt. Direkt vor Toresschluß Ende Oktober noch die Nikolausturniere. Trotz spontaner Durchführung - Info erst direkt am Vortag - fanden sie gute Resonanz. 

Den Link zur DWZ-Liste des Vereins mit den jeweils aktuellen Auswertungen findet man auf www.hettschach.de , oben links "DWZ SF Hettstedt"

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des MDR-Fernsehens und der Bericht über unser Schach in Walbeck. https://www.youtube.com/watch?v=jW2gCzoUIc8 
Im Frühjahr in Nordhausen wurde ein Team der Evangelischen GS "Martin Luther" Meister der Evangelischen Grundschulen Mitteldeutschlands. 

Mit gleich zwei Teams waren wir bei der Landes-Meisterschaft der U14-Teams in Heldrungen dabei.

Seit dem Herbst sind wir der größte klassische Schachverein in Sachsen-Anhalt, teils durch eigenes Mitglieder-Wachstum trotz der Krise, teils durch Schrumpfung anderer. Neu zu uns gefunden haben Kinder aus Gerbstedt und Osterhausen.
Beim zweiten Lockdown war zunächst in Sachsen-Anhalt kurze Zeit Training in Kleingruppen erlaubt und Hettstedts Bürgermeister hatte uns auch bereits die Nutzung der Klosterschänke erlaubt. Aber der gleiche Instinkt, der mich leitete, im Oktober schnell noch das Nikolaus-Turnier anzusetzen, hat mich auch ahnen lassen, dass es rasant schlimmer kommt - und kein Training mehr erlaubt sein würde.
Was wir im großen schachlichen Winterschlaf dennoch unternehmen können, und was bei späteren Lockerungen möglich sein könnte ist unten angefügt. Natürlich kommen da jeweils noch ausführliche Infos - und ich freue mich über Nachfragen.

Die Zukunft Ob wir uns wieder am Brett treffen, wenn die Schneeglöckchen kommen, oder mit den Märzenbechern oder erst zur Kirschblüte weiß jetzt noch niemand. Seien wir bereit aufzublühen, wenn die Zeit reif ist !  
Ich wünsche allen kleinen und großen Schachfreunden einen frohen und besinnlichen Jahreswechsel, Widerstandsfähigkeit gegen kleine Viren und große Bazillen, Freude und Zufriedenheit für 2021 !
Dirk Michael

Termin-Wunschzettel für 2021

- Do, 7. Januar 16.00 - 17.30 Uhr im Internet - Schulschach-Meisterschaften der Grundschüler Sachsen-Anhalt auf Lichess.org / Für ALLE Grundschüler, egal welche Schule
- So, 24. Januar 16.15 Uhr im Internet - Schulschach-Bundesliga auf lichess.org / Schulmannschaften aller Schulformen
Weitere Termine Schulschach-Bundesliga: 28.Februar, 25.April, 08.Mai, 13.Juni
- Mi 10.02. - So 14.02. Landeseinzelmeisterschaft in Osterburg, Offen für alle
Ausschreibung hier: https://lsj.schach-sachsen-anhalt.de/images/2021/Ausschreibung_LJEM2021…
(Natürlich mit fettem Corona-Fragezeichen!)

- 12.-14. März LMM U14 in der Burg Heldrungen (geplant)
- 22.-25. Juli - Schachsommer auf Schloß Mansfeld mit Kinder-Turnier

- 15.- 22. August SCHACH-SOMMERLAGER auf dem Rittergut Lützensömmern !!
 

ABSAGE der Jugend-BEM auf Schloß Heldrungen

Gespeichert von c4 am So., 29.11.2020 - 19:43

Die aktuell und auf unbestimmte Zeit geltenden Corona-Eindämmungs-Verordnungen machen die Durchführung der Jugend-BEM des Schachbezirkes Halle auf Schloß Heldrungen unmöglich. Die Veranstaltung ist deshalb abgesagt.

Ein Ende des Lockdowns noch rechtzeitig vor der Jugend-LEM im Februar ist nicht zu Erwarten. Deshalb wird von mir vorgeschlagen, die LEM in dieser Notlage komplett als Open zu organisieren.
Ob allerdings bis Februar die Corona-Lage Lockerungen mit sich bringt, die ein LEM-Open ermöglichen würden, ist natürlich höchst ungewiss . . .